Der 1971 geborene Leszek Mozdzer ist ein herausragender Pianist, Komponist und Produzent und gilt seit einem Jahrzehnt als die größte Offenbarung des polnischen Jazz. Mit fünf Jahren spielte er bereits Klavier und schloss 1996 sein Studium an der Academy of Music in Danzig ab. Erst relativ spät, mit 18 Jahren, begann er sich für den Jazz zu interessieren. Vom Klarinettisten Emil Kowalski wurde er erstmalig in eine Jazzband aufgenommen, doch der eigentliche Startschuss folgte 1991 in der Band Milosc. Ein Jahr später wurde er beim International Contest of Young Jazz Groups Jazz Juniors 1992 ausgezeichnet. Darüber hinaus war Leszek Mozdzer Mitglied im Zbigniew Namyslowski Quartet.

Zu den zahlreichen Auszeichnungen, die der Jazzpianist erhalten hat, gehören unter anderem ein Preis des Bürgermeisters von Danzig für herausragende künstlerische Errungenschaften und 2007 der Polish Ministry of Foreign Affairs Prize für die Promotion polnischer Kultur im Ausland. Bei mehreren Filmmusikeinspielungen hat er mit Zbigniew Preisner und dem polnischen Komponisten Jan Kaczmarek zusammengearbeitet. Leszek Mozdzer ist zusammen mit gefeierten Persönlichkeiten des polnischen Jazz aufgetreten, unter anderem mit Tomasz Stanko, Janusz Muniak, Michal Urbaniak und Piotr Wojtasik.

Er hat auch mit bedeutenden internationalen Musikern zusammengearbeitet, darunter Arthur Blythe, Buster Williams, Billy Harper, Joe Lovano, Pat Metheny und Archie Shepp. Inzwischen hat Leszek Mozdzer über 100 Alben eingespielt, darunter mehrere unter seinem eigenen Namen. Zuletzt erschienen 2008 die CDs »Firebird VII« und »Missa gratiatoria«. Improvisationen über Themen von Chopin haben seine Position als Künstler weiter gestärkt und qualifizieren ihn zu einem der besten Virtuosen des europäischen Jazz. Bemerkenswert sind auch seine Theaterprojekte, unter anderem Sarah Kanes »Psychose« am Düsseldorfer Schauspielhaus, Nikolai Gogols »Revisor« am Warschauer Teatr Dramatyczny und 2007 Aleksander Fredros »Sluby panienskie« am Warschauer Teatr Narodowy und Witold Gombrowicz’ »Operetka« am Breslauer Musiktheater.

Leszek Mozdzer arbeitet am Projekt »Lutosphere«, das auf Werken von Witold Lutoslawski basiert. »Lutosphere« wurde bereits mehrmals vor Publikum gespielt, ist aber noch nicht veröffentlicht worden. Leszek Mozdzer ist durch ganz Europa getourt und spielte Konzerte in den USA, Kasachstan, Kirgisien, Brasilien, Kanada, Südkorea, Uruguay und Chile. Der polnische Jazzpianist wird beim SHMF im Trio zusammen mit Lars Danielsson und Zohar Fresco auftreten. Das Ensemble ist bereits mehrmals erfolgreich in Erscheinung getreten, hat drei Alben aufgenommen und zweimal den Double Platinum Award erhalten.